schönste Zeit des Jahres

Jetzt ist sie da: die schönste Zeit des Jahres!

Ferien, Urlaub, Sommer. Entdecken, ausruhen, feiern. Reiseanbieter und Campingausstatter tönen schon seit Monaten, dass die schönste Zeit des Jahres kommt. Und wir fallen darauf rein, sparen, warten, sammeln Überstunden und arbeiten vor, um endlich in der ersehnten Zeit und am erträumten Ort zu sein. Manchmal ist man dann so erschöpft, dass man weder Zeit, noch Ort genießen kann. Schade. Hochzeitsprofis posaunen ähnlich: Die Hochzeit sei der schönste Tag des Lebens! Wie schrecklich, denke ich, geht es dann nur noch bergab?

Ja, es darf und muss die besonderen Zeiten geben, an denen man etwas Außergewöhnliches macht, den Tag in vollen Zügen genießt und das Leben feiert. Aber die Zeit vor dem Ereignis ist genauso wichtig, wenn man sich z.B. eine Reiseroute überlegt, sich Geheimtipps notiert oder entsprechende Kleidung kauft.

Um den Moment genießen zu können, muss man ihn vorbereiten. Nichts erzeugt so ein starkes Glücksgefühl wie die Vorfreude. Die Vorfreude lässt sich messen und Wissenschaftler haben es getan. Sie stöpselten Elektroden an die Köpfe ihrer Probanden und analysierten die Hirntätigkeit der Testperson vor, während und nach einem freudigen Ereignis. Zu welchem Zeitpunkt zeigten die Hirnströme die stärkste Aktivität? Die größten physiologischen Veränderungen waren vor dem Ereignis zu messen, und zwar im linken präfrontalen Cortex.

Während man die Großhirnrinde durch Vorfreude wochenlang stimulieren kann, ist sie im Moment des Glücks nur ein paar Sekunden aktiv.

Die Vorfreude bringt unsere Gefühle ins Gleichgewicht und macht uns fähig, kleine Momente des Glücks zu genießen. Allerdings treibt eine Glückserwartungshaltung die Ansprüche nach oben und bereitet der Enttäuschung eine große Fallhöhe. Wie geht Ihr damit um, wenn in schönen Momenten etwas schief geht? Könnt Ihr den Pechmoment isolieren und Euch trotzdem an all den guten Augenblicken freuen?

Ich wünsche Euch eine schöne Sommersonnenzeit mit vielen unbeschwerten Momenten und gebt dem linken präfrontalen Cortex etwas zu tun — freut Euch vor!