Risse
In den letzten Wochen schien mir alles zu banal, um darüber zu schreiben. Was hätte ich bloggen sollen? Familie Mensch seufzt, leidet, protestiert. Frau – Leben – Freiheit (Iran). Brot – Leben – Freiheit (Afghanistan) … Ukraine, Jemen, Peru, Tigray … Erdbeben in der Türkei und Syrien … wie sollen denn all die Risse heilen?
„Man kann nicht mit jedem Menschen mitleiden“, sagt man mir.
Ja, ich weiß und trotzdem will ich ihre Geschichten hören.
Das iranische Pärchen hatte doch nur getanzt.
Eine Frau zeigte ihr langes Haar.
Ein Mädchen will lernen.
Ein Vater gräbt mit bloßen Händen im Schutt.
Lücken und Risse, die wir füllen können mit Mitgefühl, Spenden, Sichtbarmachen. Ich will nicht aufhören, zu glauben, dass Räume entstehen, in denen die Gerechtigkeit tanzt, sich Frieden zeigt, die Hoffnung lernt, die Neugier gräbt.
Diese Spannung bleibt: Ich darf Schönes erleben, auch Banales und Leichtes, während andere es so schwer haben.